Einstieg/Technik

Ein Teleskop für die Astronomische Beobachtung besteht grundsätzlich aus 3 Modulen: Der Optik, der Montierung (daran wird die Optik befestigt) und dem Stativ (darauf befindet sich wiederum die Montierung). Aufrüsten kann man natürlich modular, aber immer von unten nach oben! Also: erst ein stabileres Stativ, dann eine stabilere und meist schwerere Montierung und schließlich eine meist auch größere und schwerere Optik. Umgekehrt wird kein Schuh draus, lasst es. Macht keinen Sinn.

Mit so einem Set kann man mit dem Beobachten beginnen. Fotografie bedingt, abhängig von der Ausführung der Geräte. Und für die Fotografie von Nebeln und Galaxien benötigt man in jedem Fall eine motorisierte Nachführung und eine Guidingcam. Aber dazu später mehr.

Oft taucht in Foren und Gruppen die Frage auf: "Ich hab ein Teleskop auf dem Dachboden / Keller gefunden / geschenkt bekommen / geerbt. Was kann ich denn damit machen?". In den allermeisten Fällen lautet die Antwort: ausser den Mond beobachten vermutlich nicht viel. Die wenigsten Menschen lassen eine hochwertige Astronomische Ausrüstung im Keller verstauben. Vererbt wurde schon häufig was hochwertiges, aber das trifft auf die meisten Fragesteller nicht zu.

Die meisten Geräte die dort auftauchen sind - technisch gesehen - nicht viel mehr als ein Fernglas mit Dreibeinstativ. Wegschmeißen tut man sowas natürlich nicht, aber die Vorstellung, den Saturn Bildfüllend gestochen scharf mit den Ringen in allen Details zu sehen, wird sich nicht erfüllen. Lasst euch ruhig mal Mond und Planeten auf einer Sternwarte durch deren meist deutlich größere Geräte zeigen. Und dann rechnet auf den "Fund" runter. Meist skaliert die Leistung mit der Größe der Optik, zumindest was den visuellen Bereich betrifft.

Aber widmen wir uns mal im Detail den genannten Komponenten und deren Varianten:



Wenn ihr euch auf diese Seite verirrt habt, seid ihr vielleicht selbst schon auf der Suche nach einem Teleskop oder zumindest neugierig, was man denn so alles braucht und vor allem was es kostet. Darum hier mal eine Erklärung der verschiedenen Optionen:

1. Was brauche ich zur visuellen Himmelsbeobachtung?

Das wichtigste: Einen dunklen Himmel. Die hellsten Sterne oder Planeten kann man sicher auch in der Lichtverschmutzten Stadt sehen. Aber niemand braucht sich Illusionen machen - die Milchstraße wird hier kaum erkennbar sein. Dafür sollte man sich schon einige km aufs Land bewegen, besser noch in die Berge, oder an die Küste, je nachdem in welcher Region man lebt. Das kann schon beeindruckend genug sein. Möchte man dann bestimmte Objekte näher betrachten, also zb. den Mond, empfiehlt sich auf jeden Fall mal ein Fernglas/Feldstecher. Die haben ein großes Gesichtsfeld und man kann auch mit Kindern angenehm durchschauen. Ein Stativ ist in jedem Fall hilfreich. Wenn es doch mehr sein soll, kommt man um ein Teleskop nicht mehr herum.

2. Was für Teleskope gibt es?

Man kann grob zwischen 2 System unterscheiden. Die Linsenteleskope und Spiegelteleskope. Äußerlich unterscheiden sie sich oft schon an der Größe der Optik. Linsenteleskope haben meist einen kleineren Durchmesser, und am Ende der Öffnung die in den Himmel zeigt, sind sie mit einer Linse "verschlossen". Am anderen Ende der Optik sitzt dann der Okularauszug, durch den man den Himmel beobachtet. Spiegelteleskope sind auch in der kleinen Variante deutlich dicker und vorne offen. An dem Ende, wo beim Linsenteleskop der Okularauszug sitzt, befindet sich innen das Herzstück: Der Hauptspiegel. Er wirft das Licht zurück, was von einem kleinen Fangspiegel wieder aufgefangen und umgeleitet wird. Dieser sitzt kurz hinter dem offenen Ende. Darum schaut man auch seitlich durch das Teleskop. 

3. Vor- und Nachteile Linsenteleskop (Refraktor)

Ein Linsenteleskop (Refraktor). Bild mit Hilfe von KI erstellt

Die Linsenteleskope sind in der einfachen Ausführung robuster als die Spiegelvariante. Natürlich sollte man sie nicht durch die Gegen werfen, aber sie verzeihen so manchen Rempler. Durch die geringere Größe sind sie natürlich auch transportabler. Und das Durchschauen am Ende der Optik ist intuitiv, vor allem wenn man ein Objekt sucht. Planeten und auch der Mond erscheinen in Linsenteleskopen meist etwas schärfer als im Spiegelteleskop. Dafür sammelt so ein "Refraktor" aber auch weniger Licht ein, ist also mehr für die Beobachtung von hellen Objekten des Sonnensystem gedacht.

Sie sammeln etwas weniger Licht als die Spiegelteleskope. Ein Teleskop mit einer Öffnung von ca. 150mm kostet in Spiegelteleskop Ausführung im günstigsten Fall um die 300,- während ein Linsenteleskop gleicher Öffnung nicht unter 1000,- über den Tisch geht. Das sollte man in die Abwägung mit einbeziehen.

4. Vor- und Nachteile Spiegelteleskop (Reflektor)

Spiegelteleskop (Reflektor) auf parallaktischer Montierung

Die Vorteile sind ganz offensichtlich: Durch die größere Öffnung kann ein Spiegelteleskop deutlich mehr Licht sammeln als ein ähnlich teueres Linsenteleskop. Ein Manko ist natürlich der Fangspiegel, der mitten im Tubus sitzt. Der nimmt natürlich einen Teil der Abbildungsqualität. Aber wer jetzt denkt, das man mit einem Spiegelteleskop immer so einen Fangspiegel im Bild hat - keine Sorge. Der ist später nicht mehr zu sehen, da man ja nicht auf den Punkt direkt hinter dem Okular scharf stellt, sondern auf ein Objekt, das in der Regel Hunderttausende km entfernt ist.

Damit die Lichtstrahlen des Objektes auch vom Spiegel korrekt auf den Fangspiegel treffen können, muss der Hauptspiegel regelmäßig justiert werden (auch wenn man es nicht sieht: Der Spiegel ist natürlich nicht exakt flach, sondern gewölbt, sodass die Strahlen sich in einem bestimmten Punkt treffen). Diese Justage führt man meist mit einem sog. "Kollimator" durch. Das Okulargroße Gerät wirft einen Laserstrahl auf den Fangspiegel, der vom Hauptspiegel reflektiert wird. Diesen Strahl gilt es exakt auf die Mitte des Hauptspiegels zu bringen, mithilfe von Justierschrauben am Ende des Teleskops. Keine extrem komplizierte Arbeit, aber es braucht Feingefühl, und der Kollimator kostet natürlich auch meist zwischen 30,- und 100,-

Der Einblick ist wie erwähnt seitlich in der Nähe der Öffnung des Teleskops. Es gibt auch Sonderformen von Spiegelteleskopen, wo man auch wie beim Linsenteleskop am anderen Ende durchschaut, aber die lassen wir hier mal weg, da sie in der Regel für Einsteiger weniger interessant sind.

Das ist gewöhnungsbedürftig, da man in der Regel ja "durch" ein Fernrohr schaut, in Richtung des Objekts. Auch das Suchen von Objekten erfordert umdenken, da man nicht wie mit einem "Zielfernrohr" anpeilen kann. Da hilft natürlich das kleine Sucherfernrohr, das eigentlich auf jedem Teleskop angebracht ist. 

Wenn man mit diesen Einschränkungen klar kommt, ist ein Reflektor eigentlich eine gute Wahl. Bleibt man im visuellen Bereich, werden die Unterschiede bei der Kontrastabbildung vermutlich weniger stark auffallen. Im fotografischen kann man sie nicht komplett ignorieren. Das Planetenfoto durch einen Reflektor wird immer etwas Kontrastärmer sein (das Bild wirkt mehr Unscharf). Die Stärken liegen beim Reflektor eindeutig im sog. "Deep Sky" Bereich, also dem Abbilden von Lichtschwachen Galaxien, Nebeln und Sternhaufen. Aber auch die sind mit so einem Gerät visuell weniger beeindruckend als auf Fotos. Ich empfehle da ein tolles Vergleichsvideo auf YouTube, das ich auch unter dem Menüpunkt "Warum Fotografie?" verlinkt habe.

5. Azimutale Montierung

Das ist eine relativ einfache Variante der Montierung. Sie ist in zwei Achsen bewegbar. Links/Rechts/Oben/Unten. Günstig in der Anschaffung, auch wenn es durchaus teurere und hochwertige Varianten gibt. Ist für die visuelle Beobachtung gerade mit kleineren Geräten ideal und ausreichend. Wenig Einarbeitung und Kenntnisse nötig. Die meisten Stative für Kameras sind so aufgebaut. Für die Astrofotografie sind sie manuell nicht geeignet, ausser für das kurze filmen von Mond und Planeten. Es gibt motorisierte azimutale Montierungen, die das Beobachten und Automatische Ansteuern von Objekten wesentlich erleichtern. 

6. Parallaktische Montierung

Diese Art der Montierung ist sehr weit verbreitet und auch unter dem Namen "Äquatoriale Montierung" bekannt. Bei diesem Typ wird eine Drehachse auf den Himmelsnordpol ausgerichtet (nahe dem Polarstern). Das kann sehr Zeitaufwendig sein, da man sehr genau arbeiten muss, was draußen im dunkeln oft nicht immer einfach ist. Stimmt die Ausrichtung, sucht man das gewünschte Objekt. Im Idealfall muss man dann nur noch an einer Drehachse korrigieren, wenn das Objekt bedingt durch die Erddrehung aus dem Bild gewandert ist. Gerade Anfänger sind mit dieser Methode aber verständlicherweise oft überfordert. Und ohne eine vernünftige "Einordnung" macht die Montierung wenig Sinn. Will man auch fotografieren, sollte die Montierung auf jeden Fall für die Montage eines Polsucherfernrohrs vorbereitet sein. Damit lässt sich der Himmelsnordpol leichter und genauer einstellen.

Natürlich lassen sich diese Montierungen auch motorisieren. In der "GoTo" Variante fährt das Teleskop automatisch ein gewünschtes Objekt an, und verfolgt es auch. Allerdings muss die Montierung zuvor sehr genau kalibriert werden, damit sie auch weiß, wo die Referenzsterne sind und wie genau die Achse auf den Himmelsnordpol zeigt. Auch wenn so eine Motorisierung viel Arbeit erleichtert - eine genaue, zeitraubende Ausrichtung bleibt leider nicht erspart.

7. Das Stativ

Kurz sollten wir auch auf dieses Thema eingehen. Wird oft vernachlässigt, ist aber elementar, da es die Basis des ganzen Aufbaus ist. Die meisten in Frage kommenden Stative für Einsteiger sind Dreibeinstative. Es gibt auch Säulen, die aber eher für den stationären Aufbau interessant sind. Typisch sind heutzutage Dreibeinstative aus Aluminium, die Höhenverstellbar sind. Vereinzelt findet man auch ganz einfache Holzstative. Die sind eher was für die Optik. Fallen aber schon beim Hinschauen fast um. Ausnahmen gibt es auch hier. Es gibt hochwertige Holzstative, die aber teilweise mehrere Hundert Euro kosten.

Ein Alustativ, wie es zb. die EQ-3 hat, sind für kleinere Optiken schon brauchbar. Die technischen Angaben zur Tragfähigkeit sollte man der Stabilität zuliebe eher nach unten korrigieren, was im übrigen auch für die Montierungen gilt. Für etwas mehr Geld bekommt man Stahlrohrstative, die zwar deutlich schwerer, aber auch robuster sind. Möchte man zb. keine große Montierung anschaffen, sollte man zumindest darüber nachdenken, diese auf ein solches Stahlrohrstativ zu montieren. Bleibt man bei den Modellen eines Herstellers, sind diese in der Regel auch untereinander kompatibel.

Fazit:

Wichtiger noch als die Frage, WAS man beobachten will, ist meiner Meinung nach die Frage: Will ich visuell oder fotografisch beobachten? Oder beides?

Das ist natürlich auch eine Budgetfrage. Darum möchte ich es mal von der Seite her aufrollen:

Budget bis 300,-

In diesem Bereich gibt es in beiden Varianten Optionen. Bevorzugt man einen Refraktor, würde ich eine Azimutale Montierung empfehlen (siehe oben). Wenn es ein Spiegelteleskop sein darf, ist die sog. "Dobson" Variante zu empfehlen. Das ist im Prinzip auch eine Azimutale Montierung, aber anders im Aufbau. Es gibt eine drehbare Grundplatte mit einem senkrechten Arm, quasi in L-Form. Dabei ist das Teleskop einseitig an dem Arm montiert, und lässt sich sehr leicht nach oben/unten/links/rechts schwenken. Bei kleineren Geräten ist die einseitige Aufhängung ausreichend. Größere und schwerere sollten besser wie in einer "Gabel" aufgehängt montiert sein.

Budget bis 1000,-

Warum der Sprung auf 1000,-? Weil darunter einfach wenig Sinn macht. Die visuellen Verbesserungen zwischen 300,- und 600,- sind nicht groß genug, und fotografisch lohnt sich der Einstieg noch nicht. Dafür hat man eine ganze Menge an Optionen dazu gewonnen.
Möchte man weiterhin überwiegend visuell und nicht fotografisch beobachten, ist jetzt schon eine "GoTo" Montierung drin. Das ist vereinfacht gesagt eine Motorisierung der Montierung mit einer Handsteuerung. Das ist unglaublich praktisch, wenn man einfach nur ein bestimmtes Objekt sehen möchte, aber nicht lange suchen. Objekt im Mini-Computer auswählen, und das Teleskop bewegt sich automatisch auf die entsprechende Position. Dazu muss die Montierung natürlich wissen, wohin sie gerade schaut! Sie benötigt einen Referenzpunkt. Bei dieser Einstellung ist aber der Mini-Computer meist behilflich, je nach Ausführung.

Fotografisch ist man mit diesem Budget im unteren Bereich. Wichtig ist die Wahl der Montierung. Hier sollte es eine parallaktische Montierung sein (auch dazu später mehr). Für knapp unter 1000,- bekommt man durchaus schon Montierungen der EQ-3 Klasse inkl. GoTo Motorisierung. Für die Fotografie ist das aber nur mit kleinen Optiken zu empfehlen. Die EQ-3 ist eine verhältnismäßig kleine Montierung. Anfällig für Wind, und sie schwingt lange nach. Das nervt ziemlich beim Fotografieren. Die nächst größere Variante, die EQ-5, ist in dieser Ausführung allerdings bereits ohne Optik an der 1000,- Grenze. 

Eine clevere Lösung für die reine Fotografie sind die relativ jungen Smart-Teleskope. Das sind kompakte Geräte mit kleiner Optik. Kann man überall hin stellen, und benötigen kaum Platz. Batterien aufladen, mit dem Smartphone verbinden, fertig. Deep Sky Bilder sind sehr ordentlich, Planeten kann die kleine Optik eher schlecht einfangen (zumindest in dieser Preisklasse). Die aufwändige Bildbearbeitung entfällt. Das erledigt alles das Teleskop. Preislich knapp unter 1000,-

Budget bis 2000,-

Wenn man soviel Geld investieren kann und möchte, bekommt man ein ordentliches Setup, das vor allem für die Fotografie ideal ist. Eine robuste Montierung vom Typ HEQ-5 zb. bringt bereits die Computergestützte GoTo Motorisierung mit und trägt auch ordentlich Gewicht. Dürfte im Schnitt für 1500,- zu haben sein. für 300 - 500,- bekommt man dann auch schon eine gute Optik (wohlgemerkt: wir sind noch im Einsteigerbereich). Die Fotoausrüstung hab ich jetzt allerdings nicht mit eingerechnet. Da gibt es aber auch zu viele Variablen.


Hier nochmal etwas kompakter, wie so ein Set aussehen kann:

- Visuelle Beobachtung:

Stativ

Montierung 

Optik

- Fotografisch zusätzlich:

Kamera (DSLR oder CMOS)

Polsucher

Motornachführung 

Guiding-Kamera

Computer für das Guiding oder Stand-Alone Guider

So ein Setup für die Fotografie kratzt schnell an der 2000,- Marke. Kamera nicht mitgerechnet! Es gibt aber auch günstigere Optionen, die allerdings etwas mehr "Bastelarbeit" erfordern. Dazu jetzt mehr:

OnStep & Co.

Hinter der etwas wenig aussagekräftigen Bezeichnung "OnStep" verbirgt sich eine Preisgünstige aber Leistungsfähige Alternative zur GoTo Nachführung von der Stange. Wie schon erwähnt, bestehen GoTo Nachführungen aus einem Motorset für die beiden Drehachsen, sowie einem Computer in Form einer Handsteuerung mit Display. Preislich steigt man da bei rund 500,- ein. OnStep ist ein Set, welches ebenfalls aus einem Motorset besteht, hier jedoch meist mit Riemenantrieb. Die Übersetzung der Motoren auf die Schnecke, die das Teleskop bewegt, läuft normalerweise über Zahnräder. Der Riemenantrieb soll präziser sein, da die Zahnräder meist ein minimales "Spiel" haben. Also einen Leerlauf zwischen den Zähnen. Das fällt beim Riemen natürlich weg. Viele OnStep Kits verzichten auf die Handsteuerung. In einem kleinen Kästchen, an welchem auch die Motoren angeschlossen werden, sitzt die Steuerplatine. Zur Steuerung der Montierung ist dann natürlich ein Laptop oder Smartphone nötig. Diese Kits kommen fast ausschließlich aus China und kosten 150,-€ aufwärts. Sind also deutlich günstiger. Nachteil ist die Lieferzeit von einigen Wochen und der Zoll, der je nach Wert des Kits anfällt. Unterm Strich ist man trotzdem einiges günstiger unterwegs. Allerdings ist die Installation nicht immer sehr intuitiv. Anleitungen sind, falls vorhanden, auf Chinesisch oder schlechtem Englisch. 

OnStep ist aber keine Erfindung aus China. Ursprünglich von Howard Dutton als OpenSource Projekt entwickelt, haben chinesische Anbieter Sets zusammengestellt, die den weniger versierten Interessenten die Arbeit des Lötens und Programmierens abnehmen. Das ist völlig legitim, allerdings hapert es eben oft beim Support. Und Fragen tauchen definitiv auf! Die Foren des "offiziellen" Projekts helfen, aber natürlich liegt da der Fokus auf dem Selbermachen. Wenn die Hürde der Installation aber mal genommen ist, bietet OnStep einige nützliche Dinge. Je nach Version (es werden oft "Light" und "Pro" Versionen angeboten) besitzt die Steuerbox einen USB Hub und 12V Strom-Hub. Die Steuerbox wird über USB mit einem Computer verbunden, alternativ über WLAN mit dem Smartphone/Tablet gesteuert. DSLR und Guidecam lassen sich über den integrierten USB Hub somit Anschlußsparend verbinden. Man sollte nur über eine entsprechende Stromversorgung verfügen. Die Motoren verbrauchen beim Schwenken ca. 2A und im Nachführmodus ca. 0,7A. Je nachdem ob noch weitere Geräte über den 12V Hub angesprochen werden sollen, ist eine Batterie oder Akku mit mind. 10Ah empfehlenswert. Theoretisch könnte man damit 5 Stunden das Teleskop hin- und herschwenken. In der Praxis macht man das zwar nicht, aber man hat auch selten die komplette Batterieleistung zur Verfügung, da auch die Außentemperatur die Kapazität beeinflusst. Mehr ist besser, aber auch wieder eine Kostenfrage. Ein "kleiner" Akku (Powerstation oder Powertank) kostet schnell 100,- aufwärts. Man kann auch eine DIY Lösung wählen, mit einer klassischen 12V Bleibatterie. In der Anschaffung schon ab 20,- zu haben, aber mit geringerer Lebensdauer und Leistung. Zum Ausprobieren reicht das aber allemal. 

Zu sehr sollte man aber am Preis nicht sparen. Batterien sind elektrische Geräte und zu günstig heißt oft auch qualitativ Minderwertig. 

Günstige 12V Bleibatterie

Grob geschätzt kann man mit knapp 200,- in die Welt der GoTo Nachführung einsteigen, was deutlich unter dem Preis der Montierungsherstellernachführungen liegt. Erfordert aber mehr Willen zum Basteln und eine gewisse Frustrationstoleranz.