Zwischenfazit November 2024

Seit knapp 8 Monaten widme ich mich nun der Astrofotografie. Das ist nicht viel, aber in dieser Zeit habe ich schon viel lernen können. 

Vieles, was mir von den alten Hasen prophezeit wurde, ist eingetreten. Manches konnte ich aber auch widerlegen. Dank kleiner Modifikationen.

1. Eine EQ-5 Montierung ist nicht optimal für ein 6" Teleskop 

- Das stimmt so nicht ganz. Die Montierung kommt natürlich auch an ihre Grenzen. Ein 6" (gemeint ist hier der Durchmesser des Teleskops in Zoll) ist natürlich kein Leichtgewicht. Rechnet man dann noch Kameras, Erweiterungslinsen usw. hinzu, wird er schnell schwer und auch anfällig für Erschütterungen, Wind und Berührung. Besonders bei hohen Vergrößerungen kann das Bild dann schon ordentlich zittern. Geholfen haben da zwei Dinge: Die Motorisierung durch den OnStep Controller und ein ebenfalls vom Controller gesteuerter elektrischer Fokus. Die Vorteile: Ich muss das Teleskop zum Ausrichten auf das Objekt und zum Scharfstellen des Bildes nicht mehr berühren. Somit gibt es auch kein Gewackle. Die Planetenfotografie mit Hilfe des ADC ist hier noch die Ausnahme, da dieser manuell eingestellt werden muss. Da merkt man dann, dass das ganze eben auch Grenzen hat.

2. Die Einstellkreise an der EQ-5 Montierung sind mehr Zierde als Hilfe

- Ja, das kann ich bestätigen. Ich habe zu Beginn verzweifelt versucht, die Koordinaten am Himmel mit Hilfe der Koordinatenkreise am Teleskop abzugleichen. Es bringt nichts. Nach Aussage vieler Profis ist einfach die Verarbeitungsqualität bei den "günstigeren" Montierungen (Wir sprechen hier wohlgemerkt über 500,- Montierungen) nicht hoch genug, um Hochpräzisionskreise zu verbauen. Allerdings verlieren die Kreise und ihre Markierungen ohnehin spätestens dann an Bedeutung, wenn die Montierung motorisiert wurde. 

3. Für die Stromversorgung draussen sollte man in eine Powerstation mit mehreren 100 Wattstunden investieren (300,- aufwärts)

- Nein, nicht unbedingt. Ich habe zwar lang gesucht, habe aber eine handliche Powerstation von AGFA gefunden, die mir für unter 100,- knapp 280Wh Strom liefert. Die Montierung alleine könnte ich damit tagelang betreiben. Aber natürlich frisst der Computer ordentlich. Aber ich betreibe die Montierung, den Steuer-PC und sämtliche Kameras mit dieser Powerstation, und bin für locker 6 Stunden oder mehr (je nach Außentemperatur) auf der sicheren Seite. Das ist für mein Einsteiger-Setup ok. Gekühlte Astrokameras brauchen natürlich mehr, aber sollte ich mal die 1000-2000,- für eine Top Kamera hinblättern können, ist eine weitere Powerstation für 500,- sicher drin.