Ein besonders spannender Moment ist das "First Light". Der Moment, indem man das erste mal durch ein neues Teleskop blickt. Bei mir war das am 08. März der Fall. Zu diesem Zeitpunkt stand der Planet Jupiter noch hoch am Himmel und war ein dankbares Übungsobjekt. Visuell ist das am Teleskop immer noch was anderes als auf einem Foto. Es ist ergreifend, diese weit entfernten Objekte mit eigenen Augen zu sehen. Allerdings auch deutlich kleiner als auf Fotos. Die sind in der Regel vergrößert, bearbeitet, und "gestacked". Das bedeutet, es werden viele verschiedene Aufnahmen übereinander gelegt. Im Idealfall werden dadurch feinere, Lichtschwache Strukturen sichtbar, und das "Rauschen" der Bilder reduziert.
Ich konnte den Planeten als kleine Scheibe durch das Okular sehen, die beiden ausgeprägten Wolkenbänder nördlich und südlich des Äquators, und die 4 hellsten Monde. Damit war die visuelle Neugier erstmal befriedigt. Aber nun kam die Königsdisziplin: Ein Foto machen. Zur Verfügung stand mir eine Canon EOS-1300D Spiegelreflexkamera. Also Okular raus, und die Kamera mit Adapter am Teleskop befestigt.
Es war leider gar nicht so einfach, den Planeten im Sucher der Kamera zu finden. Noch schwerer war es, ihn scharf zu stellen. Der LCD Suchermonitor ist leider nicht besonders gut für lichtschwache Objekte geeignet. Natürlich spielt da auch das Alter und die Empfindlichkeit der Kamera eine Rolle. Aber da diese Modelle bei den Astrofotografen sehr weit verbreitet sind, muss es wohl auch ein wenig an meiner Erfahrung liegen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keinen Laptop zum Steuern der Kamera. Also hab ich das iPhone als Fernauslöser nutzen wollen. Hat sich aber auch als problematisch erwiesen, da Planeten in der Regel nicht fotografiert, sondern gefilmt werden. Und im Videomodus kann ich das Smartphone nicht als Fernbedienung verwenden. Warum sollte es auch mal einfach sein?
Also, Planet einfangen, Aufnahme an der Kamera starten, und dann gut eine Minute lang verfolgen. Das Ergebnis war schon eindrucksvoll, aber da muss noch mehr gehen. Die Aufnahme hab ich dann am Rechner mit entsprechender Software bearbeitet. Auch das erfordert viel Übung und Erfahrung - was mir leider noch fehlt. Aber als erstes Werk wird diese Jupiter Aufnahme immer einen besonderen Stellenwert für mich haben!